Samstag, 12. Dezember 2015

(Interview) Endeavour Press


"Freude am Lesen verbindet" findet der Verlag Endeavour Press und veröffentlicht E-Books bekannter und unbekannter Autoren. Wer hinter dem Namen steckt und was es sonst noch zu erzählen gibt, beantworten unten stehende Fragen. Das Vorbeischauen auf Facebook lohnt sich, denn der Verlag öffnet täglich ein neues Türchen in seinem Adventskalender.
http://endeavourpress.de/

Wann und aus welchem Impuls heraus wurde Endeavour Press gegründet?

Endeavour Press wurde 2012 von Matthew Lynn und Richard Foreman in London gegründet. Es ging den beiden Gründern vor allem darum, AutorInnen, die nicht mehr aufgelegt werden, eine neue Plattform zu bieten und ihre Werke wieder einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Es gibt so viele grandiose Bücher, die nicht mehr gedruckt werden und die nur noch antiquarisch erhältlich sind. Endeavour Press hat es sich zur Aufgabe gemacht, eben diese Werke wieder neu aufzulegen, und zwar mit dem Ziel, Leserschaft und AutorInnen zusammen zu bringen – weil die Freude am Lesen verbindet. Über die Jahre kamen dann auch immer mehr Manuskripteinsendungen und damit auch viele Originalausgaben dazu, also Werke, die bisher noch nicht veröffentlicht worden waren. Das passierte eigentlich ganz automatisch – und hat uns sehr gefreut.

Was begünstigte die Entscheidung, für einen deutschen Ableger?

Es zeichnete sich bald ab, dass neben dem englischsprachigen Raum die meisten LeserInnen unserer Bücher aus Deutschland kamen. Die Entscheidung für einen deutschen Imprint war quasi die logische Konsequenz daraus. Wir dachten uns, wenn deutsche Leser unsere englischen Bücher mögen, warum übersetzen wir sie dann nicht einfach, um noch mehr Menschen mit unseren Büchern zu erreichen. Viele unserer englischen Autoren wurden vor vielen Jahren auch von deutschen Verlagen übersetzt. Diese Übersetzungen, die es meist nicht mehr zu kaufen gibt, versuchen wir jetzt auch wieder auf den Markt zu bringen. Gleichzeitig verlegen wir auch immer mehr deutsche Originalautoren – eine homogene Entwicklung.

Welches Angebot umfasst der Verlag, was wird veröffentlicht und was nicht?

Wir verlegen Sachbücher und Belletristik. Bei Sachbüchern beschränken wir uns allerdings (noch) auf historische Sachbücher und Memoiren.
In der Belletristik sind wir ziemlich breit aufgestellt. Vom historischen Roman über Frauenunterhaltung, Krimis & Thriller bis hin zu literarischer Belletristik.
Wir verlegen keine Erotika oder Horror. Und bislang machen wir auch nur Bücher für Erwachsene, obwohl ich mir gut vorstellen könnte, auch YA zu veröffentlichen. Der englische Verlag hat gerade angefangen, eine Sci-Fi-Sparte aufzubauen – vielleicht wäre das auch der nächste Schritt für uns.

Sie veröffentlichen ausschließlich E-Books. Sind diese, Ihrer Meinung nach, die Zukunft des Buchgeschäfts?
Worin sehen Sie Vor- und worin Nachteile?

Ich denke, dass E-Books und traditionelle Bücher wunderbar parallel bestehen können. Für Vielleser ist der E-Reader natürlich schon sehr praktisch, man denke allein an den Gewichtsunterschied und den Platz, den man sich spart. Wer schon das ein oder andere Mal am Flughafen den Koffer umpacken musste, weil die zehn Bände Urlaubslektüre die Gewichtsvorschriften der Airline einfach sprengen, weiß wovon ich spreche.
Trotzdem ist es natürlich ein anderes Leseerlebnis, wenn man ein gedrucktes Buch vor sich hat. Auch ich liebe den Geruch oder das haptische Erlebnis – sehr sogar. Aber wie gesagt, das eine schließt das andere nicht aus. Man kann und darf beides lieben (und lesen). Der große Vorteil von E-Books ist allerdings definitiv, dass die Herstellungskosten viel geringer sind, sodass zum Beispiel auch Autoren eine Chance bekommen, sich zu beweisen, auf die kein traditioneller Verlag je gesetzt hätte. Und es passiert so auch nicht mehr, dass massenhaft Manuskripte in Kellern vor sich hin schimmeln, digitale Bücher bleiben frisch.

Für welche Autoren macht es Sinn, sich an den Verlag zu wenden? Wie sollten diese dabei am besten vorgehen?

Grundsätzlich ergibt es für alle Autoren Sinn, auf uns zuzukommen, solange sie die oben genannten Genres bedienen. Auf unserer Webseite (endeavourpress.de) steht alles, was man dazu wissen muss.

Welche Art Geschichte(n) werden gesucht? Welche auf keinen Fall?

Wir suchen vor allem originelle Geschichten. Sehr gerne auch genreübergreifend. Es ist schwer zu sagen, was wir nicht suchen. Natürlich müssen die Geschichten gut geschrieben sein und uns überzeugen. Was dann im einzelnen Fall den Ausschlag gibt, die Entscheidung für ein Buch zu treffen, lässt sich schwer in einem kurzen Interview sagen.

Wer gestaltet die Cover der Titel?

Die Designs der Cover überlegen wir uns selbst. Wenn wir ein paar gute Ideen zusammen getragen haben, wenden wir uns damit an einen Designer, der versucht, unsere Wünsche umzusetzen. Das klappt in den meisten Fällen sehr gut. Manchmal muss man natürlich die Ideen wieder verwerfen, wenn sie dann auf dem Cover nicht so aussehen, wie wir uns das vorgestellt haben. Bei E-Books muss man auch vor allem darauf Acht geben, dass die Cover nicht zu kleinteilig sind – sonst können die Leser nicht erkennen, was es darstellen soll. In jedem Fall ist ein E-Book-Cover genauso entscheidend für die Kaufentscheidung wie das Cover eines Hardcover-Buchs, wenn nicht sogar noch mehr.

Können wir zum Schluss noch einen kleinen Ausblick bekommen? Was erwartet die Leser in der (nahen) Zukunft?

Vor allem machen wir weiter wie bisher. Das hat sich wunderbar ausgezahlt. Aber wir können schon mal versprechen, dass es auch nächstes Jahr wieder tolle Neuerscheinungen geben wird. Aus unserer E-Serie DIE EWIGEN wird eine neue Folge erscheinen und dann freuen wir uns ganz besonders auf ein neues Buch von Markus Seidel, das im neuen Jahr erstmalig bei uns erscheinen wird.

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